Beschreibung des Schulhof-Projektes inkl. Konzeption und Freiraumgestaltung Gemeinsam mit dem Lehrerkollegium hat sich der 2003 neu gegründete Förderverein der Regenbogenschule Bad Vilbel–Dortelweil, bestehend aus 6 Vorstandsmitgliedern, zunächst zum Ziel gesetzt, die vier Schulhöfe in Dortelweil–West und Alt-Dortelweil naturnah umzugestalten. Förderverein und Schule haben gemeinsam die Umgestaltung der an Spielreizen sehr armen und an Gefahrenquellen sehr reichen Schulpausenhöfe geplant. Damit aus den vielen Ideen Wirklichkeit werden konnte, wurde ein professionelles Team, die Forschungsstelle für Frei- und Spielraumplanung (FFS), engagiert und gemeinsam ein naturnahes Konzept erarbeitet. Dieses naturnahe, ganzheitlich ausgerichtete Freiraumkonzept beinhaltet auch die Wartung und Pflege der Anlagen und ermöglicht somit eine gelebte Pädagogik im Lebensalltag der Kinder. Es entstehen so aus den scheinbar zu kleinen Schulhöfen viele bespielbare Bereiche, die die Schülerinnen und Schüler zur Teamfähigkeit, sozialer Kompetenz und Kreativität anregen, und es werden Sinneswahrnehmungen sowie motorische Fähigkeiten gefördert. Naturnahe Umgestaltung bedeutet bei der Planung und Ausführung auch die Einbeziehung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Außerdem dient die naturnahe Umgestaltung als Maßnahme der Gewaltprävention, die in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Warum wir uns für eine naturnahe Umgestaltung des Schulhofes stark machen Wir entschärfen vorhandene Unfallgefahren Wir wirken durch einen attraktiveren Pausenhof aggressiven Verhaltensweisen entgegen Wir schaffen mehr nutzbaren Raum und Erlebnisflächen für unsere Kinder Wir machen Natur sinnlich begreifbar und schaffen ein entspannteres Pausenklima Wir beziehen die Kinder bei der Planung mit ein, nehmen sie bei der Instandhaltung in die Verantwortung und bieten so Identifikationsmöglichkeiten Wir gestalten uns ein grünes Klassenzimmer und erleben die Natur im Jahreszeitenwechsel Wir sensibilisieren unsere Kinder für eine bewusste Wahrnehmung und Achtung der Natur Wir berücksichtigen die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kinder durch Schaffung verschiedener Spielzonen und Rückzugsmöglichkeiten Wir fördern die körperliche und kognitive Entwicklung sowie koordinative Fähigkeiten unserer Kinder durch Bewegung, Schaukeln, Wippen, Klettern und Balancieren Wir verschönern unseren Stadtteil Wir möchten, dass sich Kinder und Lehrerinnen auf unserem Schulhof wohlfühlen Einzelschritte der Umgestaltung Dortelweil-West a) Naturnahe Umgestaltung des vorhandenen terrassierten und gepflasterten Außengeländes durch Anpflanzungen, einen Laubengang, eine Kletterwand, einen Rutschhügel, einen Sandsee, einen Sandfluss, einen Wellensteg, eine Brücke, eine Sitzschlange, Kletterstämme, Stufen und Podeste, b) Entschärfung der Gefahrenstellen c) Vergrößerung der Spielhoffläche durch zusätzliche Nutzung eines städtischen Grundstückes d) Verbindung beider Schulhöfe durch einen 50 Meter langen Sinnesweg e) Aufbau von Gruppen-Spielgeräten: einen Aussichtsturm, eine Stehwippe, 2 Hängemattenschaukeln, einen Summstein, Spielecontainer, Hüpfböcke f) Anlegen eines Hochbeetes Entschärfung der Gefahrenstellen Dortelweil-Alt a) Aufnehmen des Asphaltes auf dem Schulhof des Backsteinhauses und Pflasterung durch Rasensteine, Bepflanzung, Aufstellen einer Riesenwippe B) Aufnehmen des Asphaltes auf dem Schulhof des neueren Schulhauses, Bauen eines Amphitheaters, einer Brücke, eines Netzkletterturms, Bepflanzungen, Anlegen eines Schulgartens Planung und Ausführung Die Initialzündung für die Umgestaltung der Schulhöfe ging von den LeherInnen und dem Elternbeirat aus. Wir holten uns Rat bei Nachbarschulen, die bereits erfolgreich ihre Schulhöfe umgestaltet hatten und stießen dabei auf FFS. Von Beginn der Planung waren die Kinder beteiligt (durch Umfragen: Wie stellst du dir deinen Schulhof vor?), alle Lehrerinnen (Ganztagskonferenz zu dem Thema unter der Leitung von FFS) und alle Eltern (mehrere Elternabende zu dem Thema mit Ideensammlung und Vorstellung der Pläne). Inzwischen fanden 4 Bauwochenenden statt (Mai 2004, November 2004, Juli 2005, Juli 2006). An allen Bauwochenende waren nahezu alle Eltern mit ihren Kindern, alle LehrerInnen und unglaublich viele Stadt- und Ortsteilbewohner beteiligt. Die Stadt Bad Vilbel stellte uns Fahrzeuge und Manpower zur Verfügung. Zielgruppen / Nutzer Morgens dienen die Schulhöfe der Pausen- und Unterrichtsgestaltung der Schulkinder, bis zum Nachmittag nutzen die Schülerinnen und Schüler der Schülerbetreuung das Außengelände, nachmittags sind die Geländeflächen als Spielhöfe und –landschaften für Kinder bis zum Alter von 14 Jahren geöffnet, am frühen Abend treffen und versammeln sich Jugendliche im Sitzatrium, am Basketballkorb und an der Tischtennisplatte. Pädagogisches Konzept der Regenbogenschule in Bezug auf den neu gestalteten Schulhof Seit dem Schuljahr 2003/2004 ist das Projekt „Naturnahe Umgestaltung unserer Schulhöfe“ einer unserer Arbeitsschwerpunkte. Als solcher wird das Konzept mit seiner Zielsetzung im Schulprogramm dargestellt. Aufgrund der pädagogischen Bedeutsamkeit ist festgelegt worden, diesen Punkt auch zum Evaluations-schwerpunkt zu machen. a Bewegungsfreudige Gestaltung des Schulhofs als Spiel- und Bewegungsraum, als Baustein des pädagogischen Konzepts der Regenbogenschule Unseren Kindern stehen in ihrem häuslichen Umfeld nur sehr gering Naturräume zum Spielen und Bewegen zur Verfügung. Aufgrund dieses mehr bewegungsfeindlich strukturierten Umfeldes sind die motorischen, aber auch kognitiven und psycho-sozialen Entwicklungsbedingungen unserer Kinder beeinträchtigt. Sie können sich nicht in gleichem Maße ganzheitlich entwickeln, wie dies Kindern in bewegungsfreundlicheren Lebensumwelten möglich wäre. Mit der schrittweisen Umgestaltung des Schulhofes zu einem naturnahen Spiel- und Bewegungsraum ermöglichen wir den Kindern mehr Naturerfahrungen und stellen ihnen ein Mehr an bewegungsfreundlich gestalteteter Umgebung zur Verfügung . Auf diese Weise bieten wir ihnen ihrem Entwicklungsstand entsprechende Spielräume an. Nur so ist es möglich, unserer Verpflichtung nachzukommen, die Kinder unserer Schule ganzheitlich zu fördern, ihnen etwas mehr Lebensqualität zu verschaffen und ihnen Chancen für eine veränderte, sinnvollere Freizeitbeschäftigung zu eröffnen. b Friedliches Zusammenleben – Abbau von Aggression, Hektik und Konkurrenz, Stress, Ausgrenzung und latente Gewalt – als Baustein des pädagogischen Konzepts der Regenbogenschule Ein Schulhof der eine Erlebnisfläche darstellt, auf der jedes Kind seinen individuellen Bewegungsdrang ausleben kann, fördert den Abbau von Aggressionen. Rückzugsräume ermöglichen Ausgleich, Spielinseln bieten Abwechslung, Spaß im Spiel ermöglicht Abbau von Spannungen, Teamgeist wird gefördert, denn alle Geräte sind auf Gruppenspiele ausgerichtet. Durch vielfältige Bewegungs- und Kommunikationsmöglichkeiten wird ein positives Pausenklima gefördert. Laubengang: Rückzugsmöglichkeit, Bergsteigerwand: Herausforderung, Sandsee: sinnliches Wahrnehmen, Baumstämme: Balancieren, Rutschen: Bewegung, Kletterturm: Übersicht verschaffen, Rollenspiele, Wellensteg: Rennen, Balancieren, Experimente, Podeste: Kommunikation, Geflasterte Flächen: Ballspiele, Nutzung der Pausenspielgeräte. c Lernen mit allen Sinnen, Entwickeln von Phantasie und Kreativität, Erfahren von Natur und natürlichen Zusammenhängen als Baustein des pädagogischen Konzepts der Regenbogenschule Kinder benötigen naturnahe Spiel- und Bewegungsräume, um in spielerischer Auseinandersetzung der Natur begegnen zu können und den verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur zu lernen. Neben den Möglichkeiten, auch vernetzte Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und diese Kindern auch zugänglich zu machen, besteht aufgrund der gegebenen Bedingungen unser vorrangiges Ziel darin, den Kindern unserer Schule neben neuen attraktiven Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten auch die direkte Erfahrung mit einer wenn auch gestalteten natürlichen Umgebung zu ermöglichen. Heimische Pflanzen und Sträucher, Natursteine und –hölzer fordern zu Beobachtungen auf. d Sensibilisierung für Wahrnehmung und Achtung der Natur, Verantwortung für unsere Umgebung als Baustein des pädagogischen Konzepts der Regenbogenschule Alle Kinder unserer Schule sind in das Pflege- und Wartungskonzept unserer Schulhöfe eingebunden. Jede Klasse übernimmt eine Woche lang den kompletten Dienst für den Schulhof. Die Kinder lernen ihre Umgebung und die geleistete Arbeit zu achten und pfleglich damit umzugehen. Geräte stehen in ausreichender Anzahl im Keller zur Verfügung. Aufgaben der Kinder: · Fallschutzbereiche pflegen: --- Steinchen wieder in die Abgrenzungen an der Bergsteigerwand und Rutsche fegen · Bereiche mit Holzhackschnitzel säubern, harken · Sandsee pflegen: --- Sand grob säubern, Wege um den See fegen · Wellensteg fegen · Müll aufsammeln · Pflanzen kontrollieren · Matschdienst · Evtl. notwendige Absperrungen kontrollieren · Materialien auf dem Sinnesweg in die richtige Gefache „einsammeln“ Ergebnis unserer naturnahen Umgestaltung der Schulhöfe Unsere erste Umfrage unter Lehrern, Schülern und Eltern: „Rudi Regenbogen fragt nach....“ hat gezeigt: dass unsere Kinder ihre „neuen“ Schulhöfe genießen und sich sehr wohl fühlen, dass Streitigkeiten und Konflikte während der Hofpause abgenommen haben, dass Pausenaufsichten leichter zu führen sind. In der Elternschaft genießen unsere „neuen“ Schulhöfe höchste Anerkennung und Akzeptanz. Bedauert wird, dass manche Kinder bei feuchtem Wetter extrem schmutzig sind. Da der Run auf die schönen Spielgeräte in den Pausen oft sehr groß (zu groß) ist, kommen viele Kinder nachmittags auf den Pausenhof, um die Hängemattenschaukel und die Stehwippe in Ruhe auszuprobieren. Insbesondere die Stehwippe verleitet immer wieder zu Experimenten, im Zusammenhang mit der Hebelwirkung stehen. Unser Schulhof ist keine Eintagsfliege Unser Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr sagt: „Durch gemeinsames Planen, gemeinsames Organisieren und gemeinsames Bauen wächst eine Schulgemeinschaft, ja sogar eine Dorfgemeinschaft mit Charakter“. Genau diese Erfahrung haben wir überdeutlich gemacht, und deshalb soll unser Schulhofprojekt eine Geschichte ohne Ende werden. Viele Wünsche und Planungen sind noch offen, an denen wir in der nächsten Zeit weiterarbeiten möchten. Unsere Spielcontainer sollen bemalt und begrünt werden, unser Sinnesweg soll durch einen Weidentunnel führen, wir möchten eine Seillandschaft für Dortelweil-Alt und müssen das nötige Geld noch sammeln. Im Förderverein wurde beschlossen, dass jährlich 1500,00 Euro zurückgestellt werden, damit es uns immer möglich ist, den Fallschutz zu erneuern und aufzufüllen, Reparaturen vornehmen zu lassen, Pflanzen zu erneuern und zu ergänzen. Im schulischen Jahresplan haben wir zwei feste Termine (Frühling und Herbst), die unter dem Motto stehen: „Rudi räumt auf....“ An diesen Terminen sind Lehrerinnen, Kinder und Eltern eingeladen, den Schulhof zu reinigen und zu pflegen, Spielgeräte zu warten, Bäume und Sträucher zu beschneiden, Unkraut zu jäten, den Sinnesweg in Ordnung zu bringen, den Fallschutz aufzufüllen, Maulwurfshügel zu entfernen, Rasensaat einzubringen und so weiter..... Seit dem 7. Oktober 2006 führen wir jährlich unsere zwei „Rudi-räumt-auf"-Aktionstage mit Lehrerinnen, Eltern und Kindern durch. Erste kleine Umbaumaßnahme Der im Oktober 2003 neu gegründete Förderverein der Regenbogenschule Bad Vilbel–Dortelweil, bestehend aus 6 Vorstandsmitgliedern unter dem Vorsitz von Frau Bettina Thobor-Fehl und Herrn Peter Scheibel, hat sich zunächst zum Ziel gesetzt, die beiden Schulhöfe in Dortelweil–West und Alt-Dortelweil naturnah umzugestalten. Weitere Vorstandsmitglieder sind Steffen Beschorner, Joy Hinkel, Thomas Stewens und Jutta Witte. Durch das ständige Anwachsen des Stadtteils und dem damit verbundenen Zuzug von kinderreichen Familien wächst die Schule zwangsläufig. Mit über 500 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2003/2004 gehört die Regenbogenschule zu den größten Grundschulen des Wetteraukreises. Der Förderverein hat, gemeinsam mit der Schule, die Umgestaltung der an Spielreizen sehr armen Schulpausenhöfe geplant. Damit aus den vielen Ideen Wirklichkeit wird, wurde ein professionelles Team, die Forschungsstelle für Frei- und Spielraumplanung (FFS), engagiert und gemeinsam ein naturnahes Konzept erarbeitet. Dieses naturnahe, ganzheitlich ausgerichtete Freiraumkonzept beinhaltet auch die Wartung und Pflege der Anlagen und ermöglicht somit eine gelebte Pädagogik im Lebensalltag der Kinder. Es entstehen so aus den scheinbar zu kleinen Schulhöfen viele bespielbare Bereiche, die die Schülerinnen und Schüler zur Teamfähigkeit, sozialer Kompetenz und Kreativität anregen und es werden Sinneswahrnehmungen sowie die motorischen Fähigkeiten gefördert. Naturnahe Umgestaltung bedeutet bei der Planung und Ausführung auch die Einbeziehung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Außerdem dient die naturnahe Umgestaltung als Maßnahme der Gewaltprävention, die in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Erstellung wird kostengünstig durch die Elternschaft selbst unter professioneller Anleitung durchgeführt. Erste kleine Umbauaktion war am Samstag, 5. Juni 2004, bei der unter Elternbeteiligung eine kleine Brücke gebaut und verschiedene Spielelemente an einen vorhandenen Spielturm angebunden wurden. Alle Kinder der Regenbogenschule bedanken sich ganz herzlich bei all denen, die bei dieser ersten Umbaumaßnahme auf dem Schulhof für sie gebaut und gegraben haben: Herr Beschorner, Herr Fehl, Herr Hilzensauer, Frau Hinkel, Herr Hinkel, Herr Knuth, Frau Mühle, Herr Mühle, Herr Scheele, Herr Steinle, Herr Stilp, Frau Thobor-Fehl, Frau Witte und Frau Zimmermann. Große Unterstützung u. a. bei der ersten Baumaßnahme fand der Förderverein bei der Spielzeughersteller-Firma Stilp GmbH aus Bad Vilbel-Dortelweil. Positiv zu erwähnen ist auch die große Unterstützung bei den hiesigen politischen Gremien und beim Schulverwaltungsamt in Friedberg.

Spiele-Container Dank der großzügigen Spende einer Oberhessischen Sparkasse können wir vor den Sommerferien 2009 unsere Pausenspielgeräte-Container mit nagelneuen Sport- und Spielgeräten auffüllen. Beim Einräumen, Reparieren und Beschriften des Containerinhalts helfen die Damen aus der 4. Klasse. Sie fertigen Inventarlisten an, so dass künftig leicht festgestellt werden kann, welche Kleinsport-/Spielgeräte fehlen, repariert oder ergänzt werden muss. Ausleihe der Containergeräte in der großen Pause: Auch die Container in Dortelweil-Alt sind bestens bestückt.